Die Jahresendabrechnung durch den Energieversorger ist für viele Haushalte in den letzten Jahren zunehmend zur unliebsamen Post geworden. Verglichen mit dem Vorjahr ist wieder eine dreistellige Nachzahlung fällig. Und parallel werden vom Energieversorger auch die Abschlagszahlungen angehoben. Eine Doppelbelastung für jede Haushaltskasse.
Macht man sich als Haushalt die Mühe und vergleicht die alte mit der neuen Jahresendabrechnung, fällt ein verblüffendes Detail ins Auge: Der Stromverbrauch hat sich nur unwesentlich verändert. Warum wird es aber trotzdem Jahr für Jahr teurer?
Massive Preissteigerung beim Strom
Werden trotz konstantem Stromverbrauch immer wieder Nachzahlungen seitens des Energieversorgers verlangt, kann dies nur eine Ursache haben – Strom wird teurer. Eine Entwicklung, die Haushalte immer deutlicher zu spüren bekommen. So hat sich laut BDEW-Strompreisanalyse in den letzten zehn Jahren der Durchschnittspreis pro Kilowattstunde für Endverbraucher um rund 65 Prozent erhöht.
Zum Vergleich: Die allgemeine Preissteigerungsrate lag im Zeitraum zwischen 2003 bis 2012 laut Statistischem Bundesamt bei rund 17,5 Prozent. Strom hat sich für bundesdeutsche Haushalte also in den zurückliegenden Jahren deutlich stärker verteuert. Ein Ende dieser Entwicklung ist aktuell leider nicht in Sicht. Viele Branchenkenner gehen im Gegenteil davon aus, dass der Strompreis auch mittel- bis langfristig weiter steigen wird. Gerade für einkommensschwächere Haushalte eine Herausforderung.
Welche Faktoren sind aber für steigende Stromkosten verantwortlich? Auf der einen Seite haben die Erzeugerkosten ihren Anteil an der aktuellen Preisentwicklung. Andererseits hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass Umlagen und Steuern in erheblichem Umfang einen Anteil an steigenden Strompreisen haben.
Bestes Beispiel ist die EEG-Umlage, mit der Endverbraucher den Ausbau der regenerativen Energien fördern. Das Problem: Durch die garantierte Förderung wird beispielsweise die Installation von Photovoltaik-Anlagen für viele Immobilienbesitzer interessant. Mit der wachsenden Kollektorfläche steigt zwangsläufig der Bedarf an finanziellen Mitteln – die EEG-Umlage muss angehoben werden.
Die Folge: Allein die EEG-Umlage ist seit dem Jahr 2003 von 0,41 Eurocent je verbrauchter Kilowattstunde auf 5,277 Eurocent im Jahr 2013 gestiegen. Welche Lehren haben Haushalte aus dieser Entwicklung gezogen?
Energieeffizienz wird zunehmend wichtiger
Betrachtet man die Entwicklungen der Vergangenheit, bleibt nur eine Erkenntnis – der Strompreis wird auch weiter steigen. Viele Haushalte haben sich inzwischen an diesen Gedanken gewöhnt und versuchen bereits jetzt, Energie sinnvoll einzusparen. So ist der Gesamtenergieverbrauch deutscher Privathaushalte im Zeitraum von 2005 bis 2011 gesunken – von 697 Milliarden Kilowattstunden auf 625 Milliarden Kilowattstunden.
Allerdings ist gerade im Bereich des Stromverbrauchs noch Potenzial für weitere Einsparungen. Seit 2005 verzeichnet das Statistische Bundesamt hier relativ konstante Verbrauchswerte, die im Bereich um 140 Milliarden Kilowattstunden pendeln.
Vor dem Hintergrund steigender Strompreise ist es kein Fehler, sich intensiv mit den Themenbereichen Energieeffizienz, Stromverbrauch und Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Und das Einsparen von Strom im Haushalt ist keineswegs schwer – man muss nur wissen, wie der erste Schritt auszusehen hat.
Energieeffizienz: Schritt für Schritt zu einem niedrigeren Stromverbrauch
Eine hohe Stromrechnung ist für jeden Haushalt ärgerlich. Welche Größenordnung der Stromverbrauch hat und wie hoch die Kosten letztlich sind, lässt sich im Regelfall leider erst weit nach dem Jahreswechsel feststellen. Der Grund: Die Endabrechnung der Versorger flattert vielen Haushalten erst gegen Ende des ersten Quartals bzw. im zweiten Quartal des Folgejahres ins Haus.
Dieser weite zeitliche Abstand zwischen Verbrauch und Rechnungstellung macht kostensparende Maßnahmen schwierig, da Haushalte die Auswirkungen einzelner Maßnahmen nur schwer überprüfen können. Hinzu kommt ein weiteres Problem: Die Endabrechnung bildet nur den gesamten Stromverbrauch ab. Und je nach Haushaltsgröße können diese Verbrauchswerte in erheblichem Umfang schwanken.
Die EnergieAgentur.nrw hat im Rahmen einer Studie anhand von mehr als 380.000 Datensätzen Zahlen ermittelt, die von rund 2.250 kWh für 1-Personen-Haushalte bis knapp 6.580 kWh für 6-Personen-Haushalte (mit und ohne elektrischer Warmwasserbereitung) reichen.
Tipp: Wer als Haushalt den eigenen Stromverbrauch einordnen und rückblickend beobachten will, kann zu einem einfachen Mittel greifen – der Jahresendabrechnung des Stromversorgers. Hier lässt sich nicht nur prüfen, wie sich der Verbrauch in den vergangenen Jahren entwickelt hat, auch die Strompreisentwicklung lässt sich hier deutlich ablesen.
Wer als Haushalt Strom einsparen will, muss sich zuerst fragen, an welcher Stelle ein verändertes Nutzungsverhalten überhaupt Sinn macht und in welchen Bereichen die meiste elektrische Energie verbraucht wird?
Obwohl täglich präsent, erreicht die Beleuchtung der Wohnräume in diesem Zusammenhang laut EnergieAgentur.nrw mit einem Anteil von 9,7 Prozent nur Platz 5. Auf den Spitzenplätzen sind in Bezug auf den Stromverbrauch stattdessen die Bereiche Büro, TV/Video und die Warmwasserbereitung zu finden.
Interessant ist aber nicht nur der Stromverbrauch. Viele Haushalte wollen wissen, welche Kosten die Stromnutzung in den einzelnen Bereichen verursacht. Das Büro, der Stromverbrauch für TV/Audio und die Warmwasserbereitung haben laut der EnergieAgentur.nrw-Studie „Wo im Haushalt bleibt der Strom?“ den Geldbeutel eines 1-Personen-Haushalts mit rund 229 Euro pro Jahr belastet.
Zum Vergleich: In einem Haushalt mit sechs Personen beliefen sich die Durchschnittskosten auf knapp 543 Euro. Insgesamt haben beide Haushalte laut Studie 541,40 Euro (1-Personen-Haushalt) bzw. 1.579,03 Euro (6-Personen-Haushalt) aufwenden müssen. Kombiniert man dieses Ergebnis mit einer Studie des Bund Naturschutz in Bayern e. V., die das Einsparpotenzial in privaten Haushalten mit 36 Prozent beziffert, rechnet sich eine Veränderung des Nutzungsverhaltens.
Stromfresser schnell und einfach finden
Der erste Weg hin zu einem niedrigeren Stromverbrauch führt über das Suchen und Finden von Stromfressern. Wie lässt sich diese Aufgabe am besten bewerkstelligen?
Leider ist bei den meisten gebrauchten Haushaltsgeräten nicht sofort erkennbar, wie viel Strom sie täglich verbrauchen. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang Strommessgeräte, welche die Stromaufnahme aufzeichnen. Auf diese Weise kann sich jeder Haushalt detailliert über den Energieverbrauch informieren.
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Dabei gilt, dass zuerst die Verbrauchszahlen der Haushaltsgroßgeräte ermittelt werden sollten. Erfahrungsgemäß haben Wäschetrockner, Spülmaschine, Gefrierschrank und Kühlschrank einen erheblichen Anteil am privaten Stromverbrauch. Gleichzeitig sollten andere Elektrogeräte, wie der PC, Fernseher und die HiFi-Anlage nicht vergessen werden.
Gerade hier schlummert ein erhebliches Einsparpotenzial – etwa durch den Stand-By-Modus. Der Bereitschaftsmodus sorgt dafür, dass die einzelnen Geräte quasi rund um die Uhr Strom verbrauchen. Gerade bei älteren Modellen kann der Verbrauch im Stand-By-Modus vergleichbar mit der Stromabnahme im Betriebszustand sein.
Es kann sich letztlich rechnen, Altgeräte gegen energieeffizientere Modelle auszutauschen. In einigen Fällen lässt sich der Stromverbrauch so um den Faktor drei bis vier (oder mehr) verringern.
Das Nutzungsverhalten ändern – und Strom einsparen
Der Verzicht auf den Stand-By-Modus ist aber nur eine Maßnahme, mit der sich durch ein verändertes Nutzungsverhalten Strom im Haushalt sparen lässt. Bereits einfache Handgriffe führen zu mehr Energieeffizienz.
Beispielsweise begünstigt eine hohe Umdrehungszahl des Schleudergangs der Waschmaschine die Trocknung im Wäschetrockner – und dessen Energieverbrauch sinkt. Und im Sommer kann dank des Wäschetrocknens im Freien ganz auf den Trockner verzichtet werden.
Aber auch beim Kochen lässt sich Strom einsparen. So ist der Griff zum richtigen Deckel für den Kochtopf eine Möglichkeit, wie der Verbrauch sinkt. Passen Topf und Pfanne dann noch perfekt auf das Kochfeld, geht keine Energie mehr ungenutzt verloren.
Tipp: In vielen Haushalten läuft der Herd bis zur letzten Minute des Garvorgangs. Die Nutzung der Restwärme ist häufig aber ausreichend, um Speisen fertig zu garen. Wer hier mit Köpfchen und Fingerspitzengefühl arbeitet, geht noch effizienter mit elektrischer Energie um.
Der Stromanbieterwechsel: Ein schneller Weg zum Erfolg
Veränderungen im Nutzungsverhalten machen sich erst mit einiger Verzögerung bemerkbar. Haushalte, die schnell Geld einsparen wollen, können eine weitere Möglichkeit nutzen – den Wechsel des Stromversorgers. Mit der Liberalisierung des Strommarktes hat hier ein starker Wettbewerb eingesetzt, der sich durchaus auch in Zahlen messen lässt.
Die Differenz zwischen günstigen und teuren Stromtarifen erreicht schnell einen dreistelligen Betrag. Ein Vergleich zwischen dem aktuellen Versorger und der Konkurrenz kann sich durchaus rechnen. Welche Daten sind dafür aber nötig?
Im Regelfall reichen die Postleitzahl und der Stromverbrauch als Informationen aus, um einen günstigen Stromanbieter zu ermitteln. Allerdings sollten sich Haushalte in diesem Zusammenhang nicht ausschließlich auf den Strompreis konzentrieren – sondern auch das Kleingedruckte im Auge behalten.
Diverse Versorger binden ihren Strompreis beispielsweise an eine mehrmonatige Preisgarantie, es sei denn Steuern und Umlagen ändern sich. Und auch Strompakete sind durchaus nicht für jeden Haushalt sinnvoll. Schwankt der Verbrauch stark, können diese Pakettarife problematisch werden, da eine Mehrabnahme deutlich teurer wird.
Da der Strommarkt in der Vergangenheit deutlich dynamischer geworden ist, sollte übrigens ein weiterer Aspekt im Auge behalten werden – die Mindestvertragslaufzeit. Fällt diese kurz aus, lassen sich günstigere Tarife eher nutzen. Es zahlt sich vor diesem Hintergrund aus, zuerst die eigenen Ansprüche auf den Prüfstand zu stellen – um im Anschluss die richtige Entscheidung zu treffen.
Tipp: Stromtarife mit jährlichen Vorauszahlungen werden spätestens seit den Insolvenzanträgen der Versorger FlexStrom und TelDaFax kritisch betrachtet. Kommt es zu einem solchen Fall, besteht die Gefahr des Ausfallrisikos für den bereits gezahlten Betrag. Zumal sich betroffene Haushalte dann nach einem neuen Versorger umsehen müssen und es zu einer Doppelbelastung der Haushaltskasse kommt.
Stromsparen – Tipps mit großer Wirkung
Strom wird immer teurer – und für viele Haushalte damit zum Problem. Eine Entwicklung, der sich auf zwei Wegen begegnen lässt. Einerseits mit dem Anbieterwechsel und auf der anderen Seite durch Veränderungen im Nutzungsverhalten. Denn bereits mit einfachen Handgriffen, wie dem Verzicht auf den Stand-By-Modus oder einem Griff zu energieeffizienten Geräten, lässt sich viel erreichen.
Wer schnelle Erfolge sehen will, prüft parallel die Preise bei der Konkurrenz – und kann durch den Anbieterwechsel mitunter mehrere hundert Euro im Jahr sparen. Denn eines muss heute kein Haushalt mehr fürchten: Nach dem Stromwechsel im Dunklen zu sitzen. Selbst im Ernstfall – also wenn beim Tarifwechsel nicht alles glatt geht – greift der Grundversorger Betroffenen unter die Arme. Fazit: Einsparpotenziale bietet der Haushalt genug, sie müssen nur genutzt werden.