Der Begriff Liquidität findet Anwendung in der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre. Er bezeichnet in einem Rechtsverhältnis die Fähigkeit eines Schuldners seinen Zahlungsverpflichtungen vereinbarungsgemäß und zu jeder Zeit nachzukommen.
Zur Liquidität werden Geldmittel, schnell veräußerbare Objekte sowie weiteres Vermögen wie Gold und Schmuck gezählt. Die jeweilige Verfügbarkeit entscheidet über die Anerkennung als liquide Mittel.
Für Banken ist die Bewertung der Liquidität vor allem wichtig, wenn im Rahmen einer Kreditvergabe das Risiko eines Zahlungsausfalls eingeschätzt werden muss. Theoretisch muss ein Schuldner jederzeit einer kurzfristigen Zahlungsaufforderung Folge leisten können.
Nur in einem solchen Fall beträgt für die Bank das Kreditausfallrisiko Null. Bei der Kreditvergabe werden daher nicht nur Eigenkapital sondern ebenso die liquiden Mittel berücksichtigt. Während einer Kreditlaufzeit müssen diese für die vereinbarten Kreditraten ausreichend zur Verfügung stehen.
Die Liquidität ist nicht nur Voraussetzung für die bloße Kreditvergabe, sie nimmt auch Einfluss auf dessen Konditionen. Ausreichend liquide Mittel und eine hohe Bonität haben einen günstigen Zins und damit niedrigere Kreditkosten zur Folge. Stimmt die Bank einem Kredit gerade so zu, werden immer entsprechende Risikozuschläge berechnet.
Bei einwandfreier Liquidität werden einem der Bank gut bekannten Kunden sogenannte Blankokredite gewährt. Der Kunde kann diese Kredite jederzeit ohne weitere Prüfungen in Anspruch nehmen.
Mangelnde Liquidität führt meist zu Überschuldung und somit zur Insolvenz. Überschuldung kann durch eine gute Liquiditätsplanung in einem Unternehmen verhindert werden. In der Regel geht ein Unternehmen teilweise oder ganz in Vorleistung.
Es dauert eine gewisse Zeit, bis ein Kunde alle Zahlungen für eine Leistung beziehungsweise Projekt geleistet hat. Da die laufenden Ausgaben weiter getätigt werden müssen, bedarf es zur finanziellen Überbrückung ausreichend liquider Mittel.