Seit Jahrhunderten verbreiten offene Kamine die Faszination des Feuers. Sie gehören zu den Klassikern, wenn es um die Wärmegewinnung für Wohnräume geht. Offene Kamine unterscheiden sich je nach Region und Errichtungszeit in den Bauformen.
Für die einzelnen Bauformen finden verschiedene Materialien Verwendung. Sie reichen von einfachen Lehm oder Putz bis zu edlem Marmor oder Granit. Moderne, offene Kamine verfügen über einen gemauerten Feuerraum aus feuerfesten Schamottesteinen. Die Feuerstelle besteht in der Regel aus einem gusseisernen Rost bzw. Feuerbock.
Lange Zeit waren offene Kamine die einzige Wärmequelle in Wohnräumen. Mit dem Aufkommen von Metallöfen und Kaminöfen sowie Heizsystemen, die heute ganze Wohnungen und Häuser beheizen, wandelte sich die Funktion eines offenen Kamins hin zum Effektfeuer und zur Nebenheizstätte.
Die Kleinfeuerungsverordnung regelt einen Betrieb eines offenen Kamins und erlaubt lediglich die gelegentliche Nutzung von maximal acht Tagen im Monat. Das resultiert aus der uneffektiven Wärmegewinnung und der kleinen Heizleistung. Immerhin gehen rund 80 Prozent der Wärme über den Schornstein verloren.
Auch der bei der Verbrennung entstehende Ruß und Feinstaub wird als umweltschädlich angesehen. Die Wärmeabgabe erfolgt durch das brennende Feuer. Nur in der Nähe des Feuers wird die Wärmeabstrahlung spürbar. Die anderen Bereiche rund um den Kamin bleiben kalt.
Damit offene Kamine störungsfrei betrieben werden können, muss ein großes Volumen an Verbrennungsluft zur Verfügung stehen. Je Quadratmeter Feuerraumöffnung rechnet man mit einem Bedarf von etwa 360 Quadratmetern Luft. Optimal ist immer eine automatische Zuführung von Außenluft über Luftkanäle zum Kamin.
Entsteht beim Betrieb des Kamins ein Unterdruck im Wohnraum beispielsweise wegen Luftmangel oder dem Betrieb von Dunstabzugshauben, gelangen die Rauchgase nicht über den Schornstein ins Freie, sondern strömen in die Wohnung.