Der Zinssatz zeigt sich als ein Wert, der angibt welcher Gewinn / Wertzuwachs bei einer Geldanlage oder einem Geldverleih entsteht. Er bezieht sich immer auf einen bestimmten Zeitraum (ein Jahr). Der Zinssatz wird in der Regel als Prozentsatz ausgedrückt. In seltenen Fällen kommt der Zinsfuß zur Anwendung, der sich in einem Wert darstellt.
Ein Zinssatz wird in mehrere Arten unterschieden. Dazu gehört beispielsweise der Nominalzinssatz, Realzinssatz und der Effektivzinssatz. Mit dem Nominalzinssatz wird ein Zinsbetrag exakt berechnet. Er enthält im Gegensatz zum Effektivzinssatz weder Auszahlungskurse noch Nebenkosten oder sonstige unterperiodige Zinszahlungen. Beim Realzinssatz wird ein Zinssatz um die Wirkungen der Inflation bereinigt.
Die Gesamtwirtschaft richtet sich nach sogenannten Grundzinssätzen, wie dem Leitzinssatz für Interbankkredite. Bei Sparanlagen wird ein Eckzinssatz vorgegeben. Der Leitzinssatz wird von der Europäischen Zentralbank festgelegt. Er zeigt an, zu welchem Zinssatz sich die Geschäftsbanken notwendiges Geld leihen können.
Hohe oder niedrige Zinsen haben jeweils unterschiedliche Wirkungen auf eine wirtschaftliche Entwicklung. Hohe Zinsen dämpfen Inflation und zu starkes Wirtschaftswachsum. Niedrige Zinsen sollen hauptsächlich die Kreditaufnahme verbilligen und die Investitionsbereitschaft anregen. An einem Eckzinssatz orientieren sich die Banken bei der Mindestverzinsung von Spareinlagen insbesondere Tagesgeldkonten und Sparbücher.
Bei einer Kreditaufnahme im Rahmen einer Immobilienfinanzierung ist der Zinssatz ein wichtiger Entscheidungsgrund. Einem Kunden tritt er als Nominalzinssatz sowie als Effektivzinssatz entgegen. Da sich in letzterem die wirklich entstehenden Gesamtkosten (einschließlich der Nebenkosten) einer Kreditvergabe zeigen, ist er besonders genau zu betrachten.
Bei einem Vergleich mehrerer Kreditangebote müssen die gleichen Bedingungen hergestellt werden. Das heißt, es werden jeweils gleiche Kreditsumme, Kreditlaufzeit und Nebenkosten sowie der Nominalzinssatz verglichen.