Du suchst einen Ratgeber für Dachformen und möchtest das passende Dach für deine Traumimmobilie finden? Dann solltest du zunächst wissen, welche Formen es gibt und welche Formen in Deutschland bevorzugt gebaut werden. Zu den beliebtesten Dachformen in Deutschland zählt das Satteldach. Die Dachform entspricht in vielen Orten den baulichen Vorschriften.
Während das Satteldach häufig auf Häusern zu sehen ist, sind andere Formen ebenfalls interessant und nicht nur eine Frage des Geschmacks. Nachfolgend werden dir verschiedene Formen vorgestellt und es werden die Vor- und Nachteile der jeweiligen Dachform erläutert.
Welche Dachformen gibt es?
Neben dem bekannten Satteldach werden in Deutschland auch Flachdach und Pultdach gebaut. Des Weiteren werden Zeltdach oder Walmdach von Schleppdach, Kuppeldach und Mansarddach unterschieden.
Die Formen für Neubauten sind vielfältig und es hängt nicht nur vom eigenen Geschmack ab, welches Dach genutzt werden kann und welches nicht. Die Formen müssen beispielsweise den jeweiligen baulichen Vorschriften genügen. Es kann auch andere Gründe für eine Dachform geben. Nachfolgend werden die Gründe näher vorgestellt.
Flachdach
Ein Flachdach ist als eine Dachform charakterisiert, die eine Neigung unter 10° besitzt. Je nach Quelle und Fachliteratur wird sogar eine 5° Obergrenze genannt. Die Bauordnungen in Deutschland geben keine genaue Auskunft zur möglichen Dachneigung von Flachdächern. Allerdings ist in der 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung ein Passus zu finden, der im Zusammenhang mit Flachdächern von einer maximalen Neigung von 20° und weniger spricht.
Dachformen, die eine Neigung von mehr als 20° besitzen werden entsprechend als Steildächer bezeichnet. Flachdächer werden in Immobilienbeschreibungen mit FD abgekürzt und sind als Dachformen auf Häusern in Deutschland zu finden.
Wie sind Flachdächer aufgebaut?
Ein Flachdach besitzt in der Regel eine Dachhaut, die auch als Dachabdichtung dient. Werden Flachdächer mit einer Neigung von um die 10° gebaut, dann können auch Betondachsteine oder Dachziegel als Abdeckung genutzt werden. Dachziegel und Betondachsteine dürfen allerdings nur in Ausnahmefällen und mit entsprechender baulicher Genehmigung genutzt werden.
Ein Dachdecker kann dich genau beraten und dir erläutern, welche Dachform bei welchem Bau Sinn macht. Eine Schwierigkeit ergibt sich bei Flachdächern durch Regenwasser. Das Regenwasser muss vom Dach abfließen können und ebene Dächer bedürfen eines sorgfältigen Aufbaus. Lücken dürfen in der Abdeckung nicht vorhanden sein, da sie Sammelorte für Wasser sein können und das kann die Haltbarkeit des Daches herabsetzen.
Welchen Vorteil bietet ein Flachdach?
Ein Flachdach vermeidet Dachschrägen und es können gleich hohe Räume erbaut werden, ohne dass sich ein Hausbesitzer an einer Dachschräge den Kopf stößt. Das bedeutet auch, dass Möbel problemlos gestellt werden können, denn es muss keine Dachschräge beachtet und ausgemessen werden. Auch Winkel von 10° fallen bei der Raumgestaltung für den Hausbesitzer kaum ins Gewicht.
Flachdächer können, je nach Bauvorschriften und Aufbau, als Terrasse genutzt werden. Auch das Anlegen eines Dachgartens ist, wenn baulich erlaubt, möglich. Die genannten Optionen sind für kleine Grundstücke, in denen weder Garten noch Terrasse möglich ist, interessant.
Sheddach oder Pultdach
Ein Pultdach ist ein Dach mit Neigungswinkel von über 10° und gehört zur Gruppe der Steildächer. Das Pultdach ist die einfachste Form eines Steildaches und ist, im Vergleich zu anderen Steildächern, eine günstige Dachform. Wenn du eine Photovoltaikanlage installieren möchtest, dann ist das Pultdach für dich interessant, denn die Dachform hat, im Vergleich zu anderen Varianten, eine große Dachfläche zur Verfügung.
Die Dachfläche des Pultdachs kann so gebaut werden, dass sie zur Sonne ausgerichtet ist. Das ist ein weiterer Vorteil für Häuslebauer, die eine Photovoltaikanlage installieren möchten. Der Begriff Sheddach ist weniger bekannt, was daran liegt, dass ein Sheddach nicht als modern gilt und in der Regel von privater Seite nicht mehr angefordert und gebaut wird.
Die Bezeichnung Sheddach wird für mehrere Pultdächer verwendet, die hintereinander gebaut bzw. angeordnet wurde. Die Sheddach-Form erinnert an die Zähne einer Säge. Heutzutage kommen Sheddach-Formen nur bei Hallen- und Firmenbauten vor.
Satteldach
Das Satteldach ist beliebt und ist in Deutschland als häufigste Dachform zu finden. Der Vorteil liegt in der architektonischen Einfachheit im Vergleich zu anderen Dachformen. Auch das Satteldach kann so geplant und gebaut werden, das die Nutzung von Solarthermie oder Photovoltaik möglich ist. Das Satteldach ermöglicht zudem den nachträglichen Einbau von Gauben. Die am häufigsten gebaute Dachform bietet zudem dem Mauerwerk Schutz.
Das Satteldach wird in der Regel von Dachziegeln bedeckt und erfordert, wie auch alle anderen Dächer, einen fachgerechten Aufbau. Laien sollten sich nicht in Do-it-Yourself-Manier an den Bau des Satteldachs wagen. Die Dachziegel müssen bei einem Satteldach so angebracht werden, dass sie nicht beim ersten Windstoß vom Dach fliegen.
Zeltdach und Walmdach
Die Begriffe geben bereits die Dachform wieder. Das bedeutet, dass sowohl beim Zeltdach, als auch beim Walmdach, geneigte Dachflächen an allen Gebäudeseiten vorhanden sind. Durch die Neigung der Dachflächen an den Gebäudeseiten wird die Konstruktion sehr stabil. Gleichzeitig werden die Außenwände durch die speziellen Dachformen geschützt. Wenn du dich für das Walmdach oder das Zeltdach interessierst, dann solltest du wissen, dass die Dachformen, im Gegensatz zu anderen Varianten, teurer sind.
Das Zeltdach ist durch einen quadratischen Grundriss ohne Dachfirst gekennzeichnet. Die Dachflächen sind bei einem Zeltdach gleichförmig. Das Walmdach ist auch als Krüppelwalmdach erhältlich und besitzt eine Giebelfläche, die trapezförmig aufgebaut ist. Die restlichen Dachflächen eines solchen Daches sind größer als die gewalmten Dachflächen.
Schleppdach
Das Schleppdach ist eine außergewöhnliche Dachform. Das Dach ragt über die Außenmauern weit heraus und bietet den Hausbewohnern Schutz vor den Naturelementen. So wird das über die Außenmauern herausragende Dach als Lagerfläche oder sogar als Carport genutzt.
Es kann, bei dieser Dachform, auch auf eine Extra-Überdachung des Hauseinganges verzichtet werden. Das Schleppdach bringt die Hauseingangs-Überdachung quasi mit. Ein Haus mit Schleppdach ist eher selten zu sehen und gilt als architektonisch besonders.
Mansarddach
Die Bauform eines Mansarddaches ist auch für den Laien einfach erkennbar. Die Dachflächen eines Mansarddaches sind unten abgeknickt. Das Mansarddach bietet nur den Vorteil, dass der Raum unter dem Dach optimal genutzt werden kann. Generell ist ein Mansarddach in Deutschland selten anzutreffen und hat nicht viele Vorteile zu bieten. Wer mehr Platz benötigt, der kann über ein zusätzliches Geschoss nachdenken.
Das Mansarddach wird eingesetzt, wenn der Bauherr edle Bauten möchte, denn die Dachform sieht edler aus als andere Dachformen und ist zudem teurer als andere Dachvarianten. Neben dem Mansarddach ist auch ein Mansardwalmdach bekannt. Das Mansardwalmdach ist, wie der Begriff es bereits preisgibt, ein Mix aus Mansard- und Walmdach. Das Mansardwalmdach besitzt geneigte Dachflächen auf allen Hausseiten.
Tonnendach und Kuppeldach
Kuppel- und Tonnendächer sind architektonisch anspruchsvoll. Die aufwendigen Dachformen sind ebenfalls leicht zu erkennen, denn es handelt sich um runde Dachbauten. Kuppel- und Tonnendächer sind bei privat gebauten Häusern selten anzutreffen. Die Dachformen besitzen eine vorteilhafte Statik und Kräfteverteilung.
Der statische Vorteil ist beim Bau von Einzelhäusern in der Regel nicht notwendig. Größere Bauten, die eine Sonderlösung benötigen, können mit einem Kuppel- oder Tonnendach ausgestattet werden. Ein weiterer Vorteil von Kuppel- und Tonnendächern ist die Ästhetik und moderne Optik.
Worauf bei der Wahl der Dachform achten?
Die Vielfalt in der Form des Daches ist enorm und dank der großen Auswahl kann die Entscheidung schwer fallen. Vor der Wahl der Dachform sollte aber unbedingt die Bauordnung beachtet werden, die für jeden Ort bzw. jede Gemeinde unterschiedlich sein kann. Es ist daher ratsam, beim Bauamt vor Ort zu fragen oder die Baufirma bzw. einen Architekten um Rat zu fragen. Die Dachform muss unbedingt zu den Bauvorschriften passen. Häufig werden Satteldächer oder auch Flachdächer genutzt bzw. empfohlen.
Die Dachform kann auch nach dem jeweiligen Verwendungszweck gewählt werden. Das bedeutet, dass beispielsweise Fläche für eine Photovoltaikanlage benötigt wird oder eine besonders günstige Dachform gebaut werden soll, die optimal zur Sonne ausgerichtet ist. Auch ein Dachgarten kann für den Bauherren interessant sein, wenn ein kleines Grundstück vorhanden ist. Die Wahl der Dachform sollte also auch sachliche Gründe haben.
Welche Gestaltungmöglichkeiten gibt es auf dem Dach?
Ein Dach kann, bauformabhängig, zur Dachbegrünung genutzt werden. Auch die Nutzung als Dachterrasse ist, je nach Bauvorschriften und Dachform, möglich. Ein Flachdach kann beispielsweise entsprechend genutzt werden, wenn die gesetzlichen Vorschriften das zulassen.
Eine Dachbegrünung ist als Tier- und Pflanzenlebensraum interessant. Des Weiteren bietet die Dachbegrünung auch optisch etwas. Wer keine Begrünung auf seinem Hausdach haben darf oder kann, der kann sich nach einer möglichen Begrünung eines Carport-Dachs erkundigen.
Weitere Entscheidungskriterien
Wenn du die passende Dachform für dein Haus suchst, dann solltest du über den Platzbedarf nachdenken. Der zukünftig benötigten Platz sollte in die Entscheidung einbezogen werden. Satteldächer und Flachdächer werden gerne genutzt, da sie als gut gerüstet für die Zukunft gelten.
Ein Flachdach kann, wenn es die Bauvorschriften zulassen, mit einem weiteren Stock versehen werden. In einem Satteldach können weitere Gauben eingebaut werden. Andere Dachformen zu erweitern, ist anspruchsvoller.