Das Fachwerkhaus war in seiner Bauweise als tragendes Gerüst aus Holz von der Antike bis in das 19. Jahrhundert nördlich der Alpen in Mitteleuropa die vorherrschende Form der Errichtung von Gebäuden.
Es löste das bis zur Antike hauptsächlich anzutreffende Pfostenhaus ab. Heute finden sich in einigen Gegenden von Deutschland zahlreiche sehr alte, renovierte und oftmals unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhäuser, deren Schönheit Touristen aus aller Welt fasziniert.
Bei der Gebäudeerrichtung wird eine Grundkonstruktion aus Holz benutzt. Die jeweiligen Zwischenräume zwischen den Balken (in der Schweiz Riegel) werden mit Ziegeln oder mit einem Holz-Lehm-Gemisch als Verbundstoff aufgefüllt.
Ein Fachwerkhaus ist ein Skelettbau, der regionale Unterschiede aufweist. Unterschiede resultieren aus dem mitteldeutschen Firstsäulenbau und dem niederdeutschen Ständerhaus. Neben den meist horizontal gleich verbauten Holzteilen (Pfosten), gibt es vertikal (Streben) und schräg stehend (Riegel) verbaute Hölzer.
In einem Winkel von 45 Grad befestigte Hölzer sorgen für eine hohe Querstabilität bei einem Fachwerkhaus. Diese Hölzer bewirken (bezeichnet als Bänder oder Bug) eine gute Verbindung zwischen den vertikal aufeinander stehenden Holzteilen. Die Verbindung der Holzteile gewährleisten Holzzapfen und Holznägel
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Eine bestimmte Anlagesymmetrie aus waagerechten Holzträgern und senkrechten Stützen sorgt für ausreichende Stabilität, die selbst sehr starkem Wind standhält. Als Holzarten haben sich im Fachwerkbau Eiche und Tanne bewährt. Diese erweisen sich als besonders witterungsbeständig und langlebig. Eine Imprägnierung zur Vermeidung von Fäulnis ist dennoch erforderlich.
Ein Fachwerkhaus zu sanieren, bedeutet in der Regel eine Grundsanierung vorzunehmen. Die Konstruktion erlaubt den Austausch von einzelnen Holzteilen oder ganzer Wände. Bauteile werden zum schnellen Zusammensetzen mit Abbundzeichen markiert. Nach einer Sanierung bietet ein Fachwerkhaus den üblichen Komfort moderner Wohnbauten sowie einen ausgezeichneten Energiestandard. Gesonderte staatliche Förderungen sowie KFW-Fördermittel werden hierzu bereitgestellt.