Malerarbeiten werden zumindest in kleinerem Umfang oftmals von ambitionierten Heimwerkern selbst erledigt. Das ist auch ohne Probleme möglich, es sollten aber einige Punkte beachtet werden.
Es geht schon mit der Vorbereitung des Untergrundes los. Je besser die zu bestreichende Fläche vorbehandelt wurde, desto besser hält der neue Anstrich und desto schöner ist das Ergebnis. Hier folgen nun einige Tipps wie man Probleme mit dem Untergrund beseitigt:
Schimmel entfernen
Wenn der Untergrund schimmelt, muss der Pilz vor dem Neuanstrich entfernt werden. Ansonsten frisst sich der Schimmel mit Leichtigkeit durch den frischen Anstrich. Das Problem des Schimmels ergibt sich besonders in Räumen, in denen es feucht ist, also Kellern oder Badezimmern.
Entweder nutzen Sie einen chemischen Schimmelentferner oder Sie mischen Wasser mit gewöhnlicher Haushaltsbleiche im Verhältnis 3:1. Mit einem Schwamm wird diese Mischung auf den Schimmelfleck und 30 – 50 cm über den Fleck hinaus aufgetragen. Nach zwanzig Minuten Einwirkzeit entfernen Sie die Reste des Bleichmittels einfach mit einem nassen Lappen.
Bleichmittel sollten nie mit ammoniakhaltigen Substanzen vermischt werden, da sich in diesem Fall giftige Dämpfe entwickeln können.
Säubern des Untergrundes
Schmutz wirkt sich äußerst negativ auf den neuen Anstrich aus. Die Haftung lässt durch einen verschmutzten Untergrund nach und Flecken erscheinen häufig nach einiger Zeit trotz des frischen Anstrichs wieder.
Zur Reinigung genügt im Normalfall etwas warmes Wasser oder ein leichtes Putzmittel. Raue Oberflächen wie Mauern und Ziegel können Sie auch mit einer Bürste säubern.
Alte Anstrichflächen
Blätternde Farbe oder gerissene Tapeten müssen entfernt werden. Von glatten Oberflächen können Sie die Farbreste mit einem Schaber vorsichtig abschaben. Bei leichten Farbabblätterungen reicht auch Schleifpapier.
Natürlich können Sie sich diese Arbeiten auch mit chemischen Mitteln erleichtern. Diese müssen meistens nur aufgetragen und nach einer gewissen Einwirkzeit wieder abgewischt werden. Chemische Mittel haben aber den großen Nachteil, sehr aggressiv zu sein. In Haushalten mit Kindern ist der Einsatz dieser Mittel nicht zu empfehlen.
Außerdem ist die Entsorgung des Mülls recht aufwändig, denn er muss auf speziellen Deponien abgegeben werden. Auch sind Werkzeuge, die mit den Mitteln in Kontakt kommen, danach unbrauchbar. Wenn Sie also ein solches Mittel zum Beispiel mit einem Pinsel auftragen, sollten Sie für diese Arbeit einen billigen Pinsel verwenden. Räume, in denen chemische Farbentferner verwendet wurden, müssen danach mindestens 24 Stunden gelüftet werden.
Wenn sich auf der Wand Tapetenreste befinden, handeln Sie ähnlich wie beim Tapezieren. Risse und Löcher in der Wand müssen ausgebessert und Tapeten- und Kleisterreste vollständig entfernt werden. Lesen Sie hierzu unsere Anleitung zum Tapezieren. Wenn Sie eine Tapete überstreichen wollen, so sollten Sie lose Tapetenstücke wieder neu ankleistern.
Beim Überstreichen einer Tapete ist es empfehlenswert, eine Sperrgrundierung auf Öl- oder Alkoholbasis aufzubringen. Wenn Sie eine Tapete überstreichen, so ist es möglich, dass das alte Tapetenmuster durch den Anstrich hindurchschimmert. In diesem Fall ist leider ein zweiter Deckanstrich notwendig.
Vorbehandeln von Holz
Holz sollten Sie vor dem Anstrich einmal mit Schleifpapier abschleifen, damit der Untergrund sauber ist und die frische Farbe gut haftet. Auch bei Holzflächen bietet es sich an, die Oberfläche mit einer Sperrgrundierung vorzubehandeln.
Dadurch wird die Fläche gut gegen Feuchtigkeit und Schmutz geschützt. Während des Auftragens der Grundierung sollte die Umgebung aufgrund der Dämpfe gut belüftet sein.
Wenn die Oberfläche gesäubert, für den Anstrich vorbereitet und getrocknet ist, ist sie für die eigentliche Arbeit bereit.
Jetzt kommt es zum Anstrich
Die Wand ist sauber, eben und vor allem trocken? Dann können Sie nun die Farbe an die Wand bringen. Dies ist sehr viel unkomplizierter als die Vorbereitung des Untergrundes.
Zunächst sollten Sie aber sicher sein, dass das richtige Werkzeug vorhanden ist. Sie sollten mindestens einen Pinsel und eine Rolle mit Teleskopstange zur Verfügung haben.
Schritt 1 – Werkzeug auswählen
Zuerst muss natürlich das richtige Werkzeug ausgewählt werden. Welches das genau ist, erfahren Sie in den nachfolgenden Abschnitten.
1. Pinsel
Bei der Auswahl der Pinsel sollten Sie vor allem auf die Pinselstärke achten, die auf dem Etikett angegeben ist. Die Stärke gibt darüber Auskunft, wie viel Farbe ein Pinsel aufnehmen kann und wie viel Farbe Sie dementsprechend auf die Wand bringen können, ohne den Pinsel erneut in die Farbe tauchen zu müssen.
Die höchste Stärke ist 12, Pinsel mit dieser Stärke werden aber meistens nur von Profis verwendet und nicht jeder Baumarkt bietet solche Pinsel an. Für den normalen Heimwerker genügt die Stärke 6, die günstigsten im Baumarkt beginnen bei Stufe 4.
2. Farbrollen
Bei Farbrollen ist die Einteilung der Stärken etwas übersichtlicher. Es gibt einfache und doppelstarke Rollen. Wie bei den Pinseln unterscheiden die Stärken die Aufnahmefähigkeit der Rolle. Hier spart es wirklich viel Mühe, eine doppelstarke Rolle zu verwenden.
Schritt 2 – Der Anstrich
Nachdem Sie das richtige Werkzeug ausgewählt haben, geht es mit dem Anstreichen los. Die nächsten Abschnitte beschreiben Ihnen, worauf Sie dabei achten müssen.
Anstreichen von Wänden
Als erstes sollten Sie die Problemzonen mit einem Pinsel streichen, also Zimmerecken, Übergänge von Decken zu Wänden, rund um Schalter und Steckdosen sowie entlang der Fußleisten. Investieren Sie aber nicht zu viel Zeit in diese Arbeit, damit die Farbe nicht schon vor dem eigentlichen Anstrich getrocknet ist. Denn dann sind die Übergänge zu sehen.
Wenn die Problemzonen fertig sind, beginnen Sie mit der Zimmerdecke. Dies hat den Vorteil, dass keine Farbspritzer auf frisch gestrichene Wände gelangen.
Tragen Sie die Farbe mit einer Rolle zunächst senkrecht auf die Wand auf. Dann verteilen Sie die Farbe in waagerechten Bahnen. Zum Abschluss streichen Sie noch einmal mit senkrechten, sich überlappenden Strichen. Auf diese Weise kommt die Farbe sauber an die Wand und es sind keine Streichmuster zu sehen.
Je nach Farbe und Untergrund muss eventuell ein zweiter Anstrich erfolgen. Wenn Sie beispielsweise Dispersionsfarben verwenden, ist ein zweiter Anstrich in jedem Fall empfehlenswert. Diese Arbeit wiederholen Sie dann auch an den anderen Wänden.
Anstreichen von Holz
Beim Anstreichen von Holz sollten Sie sich zuerst die Frage stellen, ob das Holzmuster nach dem Anstrich noch zu sehen sein oder ob die Farbe wirklich decken soll.
Wenn Sie das Holzmuster noch sehen oder sogar betonen wollen, ist ein Transparentlack die beste Alternative. Er benötigt aber mindestens zwei, besser noch drei Anstriche. Die Technik ist dieselbe wie bei normalen Wänden.
Wenn der Anstrich das Holzmuster verdecken soll, sind Kunstharzlacke oder Ölfarben am besten geeignet. Achten Sie bei der Verwendung solcher Farben auf eine gute Lüftung. Auch hier werden zwei Anstriche empfohlen.
Anstreichen von Stahl
Stahl sollten Sie ebenfalls mit Ölfarben oder Kunstharzlacken anstreichen. Zuvor sollte die ganze Fläche aber mit Mennige eingepinselt werden. Mennige ist ein rötliches Pulver, das beim Verbrennen von Blei entsteht und im Gemisch mit bestimmten Ölen oder Harzen einen hervorragenden Korrosionsschutz bildet. Stahl sollte natürlich einen solchen Korrosionsschutz haben, damit er nicht rostet.
Nach diesem ersten Anstrich mit Mennige erfolgt das eigentliche Auftragen der Ölfarben oder Lacke.
Der Anstrich an sich ist bei Malerarbeiten also nicht das größte Problem. Wichtiger ist die korrekte Vorbereitung des Untergrundes. Wenn der Untergrund sauber und trocken ist, kann beim Anstreichen selbst im Grunde nichts mehr schief gehen und Ihre Wand erstrahlt in neuem Glanz.
Nur eins sollten Sie unbedingt beachten: Reinigen Sie all Ihre verwendeten Pinsel nach der Arbeit gründlich. Die Lebensdauer Ihres Werkzeuges wird sich dadurch deutlich verlängern.
Hier können Sie noch etwas über die Farbwirkung unterschiedlicher Farbtöne nachlesen.