In Sachen private Baufinanzierung gab es in den letzten Jahren starke Veränderungen. Wo früher bei der Baufinanzierung oftmals ein ungewolltes Finanzprodukt gewählt werden musste, passt sich die Baufinanzierung zur heutigen Zeit den Wünschen der Kunden an.
Kostenlose Sondertilgungsmöglichkeiten und öfterer Tilgungswechsel inmitten der Zinsbindung sind mittlerweile ganz gewöhnlich bei der Immobilienfinanzierung. Selbst die komplette Zurückzahlung des Darlehens während der Laufzeit ist ohne Vorfälligkeitsentschädigung problemlos möglich.
Dies ist möglich geworden, durch viele unabhängige Vermittler, die immer wieder neue Produkte mit ihren Finanzierungspartnern nach den Wünschen der Kunden entwickeln. Nachfolgend verschiedenen Darlehensarten für die Baufinanzierung:
Annuitätendarlehen:
Bei dem Annuitätendarlehen bezahlt man vierteljährlich oder monatlich eine gleichbleibende Rate, die aus dem Zins und einem Tilgungsanteil besteht. Bei dieser Finanzierungsart wird der Zinssatz für eine bestimmte Laufzeit festgelegt. Ist die Zinsbindung vorüber, kommt es zur Anschlussfinanzierung.
Dabei wird der Zinssatz nach den aktuelle geltenden Zinssätzen mit der Bank neu ausgehandelt. Der Betrag des Tilgungssatzes kann selbst bestimmt werden, muss aber mindestens 1 % von der Darlehenssumme pro Jahr betragen. Die Höhe der zu bezahlenden Raten ist von der gewählten Tilgungshöhe abhängig.
Generell und besonders bei niedrigen Zinsen ist es ratsam bei der Anfangstilgung mindestens 2 % bis 3 % abzumachen. Ansonsten hat das Darlehen eine sehr lange Laufzeit von über 40 Jahren. Bei längerer Laufzeit des Annuitätendarlehens, sind die anfallenden Gebühren und auch der Zinssatz höher, als beim kurzfristigen Annuitätendarlehen.
Durch die Tilgunsbezahlung der Restschuld vermindert sich die Höhe des Zinsanteils innerhalb der Laufzeit. Die vierteljählich bzw. monatlich zu bezahlende Rate bleibt allerdings immer gleich. Da die Zinsschuld nach jeder bezahlten Rate etwas niedriger wird, wird automatisch der Betrag der Tilgungsleistung höher. Das bedeutet, dass mit der Zeit der Zinsanteil immer niedriger und der Teilgungsanteil immer höher wird. Die ständig gleichbleibende Rate wird dabei Annuität genannt.
Ein Annuitätendarlehen ist am meisten für Darlehennehmer zu empfehlen, die Sicherheit bei der Planung benötigen und den genauen Verlauf der Tilgung festlegen wollen. Bei dieser Darlehensart muss eine Grundschuld auf die Immobilie eingetragen werden, wenn keine anderen Sicherheiten vorhanden sind.
Diese Grundschuld wird erst gelöscht, wenn das Annuitätendarlehen vollständig zurückbezahlt worden ist. Soll es aber auf einen anderen Gläubiger überschrieben werden sind die Kosten dafür geringer als bei einer Hypothek. Es ist empfehlenswert, dass der Darlehensnehmer mindestens 20 % an Eigenkapital besitzt. Damit kann das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit auf ein Minimum reduziert werden.
Hinweis: Lassen Sie sich bei dem Abschuss eines Annuitätendarlehens immer das Recht auf Sondertilgungen geben.