Im Alltag gibt es viele Möglichkeiten, durch ganz einfache Aktionen den Geldbeutel und die Umwelt zu schonen. Wer die Sparpotenziale im Haushalt nutzt, kann mehrere hundert Euro im Jahr einsparen. Man muss nur wissen wie! Am besten geeignet ist die Anschaffung energieeffizienter Haushaltsgeräte.
Sicher sind die Anschaffungskosten für einen neuen Kühlschrank erst einmal zu leisten. Dennoch lohnt sich ein Neukauf von Haushaltsgeräten – allemal, wenn eine Reparatur anstehen würde.
Für Kühl- und Gefriergeräte, die älter als 5 Jahre sind, zahlt sich die Anschaffung bereits nach 1 bis 2 Jahren durch die niedrigen Energiekosten aus. Informiere dich vor dem Kauf eines neuen Gerätes nach Testergebnissen, zum Beispiel bei der Stiftung Warentest oder auf einem Vergleichsportal.
Energielabel kennzeichnen Strom sparende Geräte
Ein einheitliches EU-Energielabel macht die Auswahl eines neuen Gerätes einfach. Das Label weist den Stromverbrauch der Geräte auf und teilt das Gerät in eine Energieeffizienzklasse ein.
Es wird auf Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Elektroherde und Klimageräte verliehen. Energieeffizienzklassen zeigen an, ob das Gerät sehr energiesparend ist (Klasse A) oder viel Energie verbraucht (Klasse G).
Mittlerweile gibt es im Bereich Kühl- und Gefriergeräte außerordentlich sparsame Geräte auf dem Markt, die in A++ oder sogar A+++ klassifiziert werden. Achte also beim Kauf eines Neugerätes unbedingt auf das Energielabel!
Kühlen und Gefrieren
Kühl- und Gefrierschränke fressen am meisten Strom im Haushalt. Dabei ist es egal, ob es sich um einen normalen Kühlschrankhandelt oder um spezielle Varianten wie zum Beispiel ein Einbau-Getränkekühlschrank. Mit einem Verbrauch von ungefähr 700 Kilowattstunden Strom pro Jahr, sind Kühl- und Gefrierschränke absoluter Spitzenreiter unter den Stromfressern. Ältere Geräte verbrauchen noch deutlich mehr Strom.
- Neukauf: Kleine Unterschiede haben oft riesige Auswirkungen. Bei kaum einem anderen Gerät kann so viel Energie gespart werden wie beim Kühl- und Eisschrank. Überlege dir also genau, wie groß der Kühlschrank sein soll! Jeder Liter mehr Nutzinhalt kostet Strom und Geld. Hast du schon einen Gefrierschrank? Dann solltest du dich für einen Kühlschrank ohne Gefrierfach entscheiden. Dieser verbraucht zirka ein Drittel Strom weniger als mit Gefrierfach. Des Weiteren solltest du auch auf das Energielabel achten, welches die Energieeffizienz angibt.
- Standort: Stelle den Kühlschrank nicht neben den Herd oder andere Wärmequellen und vermeide direkte Sonneneinstrahlung. Am liebsten ist ihm ein kühler Platz. Die Isolierung des Kühlschranks ist oft nicht gut genug, so dass das Gerät zusätzlich kühlen muss, um die Kälteleistung zu bringen. Achte deshalb darauf, dass das Gerät einen kleinen Abstand zur hinteren Wand hat, damit die warme Luft entweichen kann.
- Kühltemperatur: Meist ist die Temperatur zu kalt eingestellt. Eine mittlere Kühltemperatur von 7° reicht ohne weiteres aus, im Eisschrank beträgt diese -18°. Mit einem Thermometer hast du die Temperatur im Kühlschrank im Blick.
- Türe zu: Bei offener Kühlschranktür strömt die warme Luft von außen ein. Das Gerät muss in diesem Fall wieder mehr arbeiten, um die Kühltemperatur zu erreichen. Zudem dringt Luftfeuchtigkeit ein, welche zu Vereisung führen kann. Deshalb solltest du auch nie warme Speisen in den Kühlschrank stellen und Gefrorenes am besten im Kühlschrank auftauen, das senkt den Energieverbrauch!
- Gute Dichtungen: Reinige regelmäßig die Dichtungen an der Tür und erneuere rissige Dichtungslippen. Eine undichte Tür verursacht einen hohen Energiebedarf. Genau so wichtig ist das Reinigen der Lüftungsgitter oder der Kühlschlangen auf der Rückseite des Kühlschrankes, damit er einwandfrei arbeiten kann.
Kochen und Backen
Auch der Elektroherd gehört zu den größeren Stromverbrauchern im Haushalt. Ungefähr 300 – 400 kWh Strom verbraucht eine 4-köpfige Familie pro Jahr. Ältere Geräte verbrauchen immer deutlich mehr. Achte daher beim Kauf eines Neugerätes immer auch auf das Energielabel.
- Gasherd statt Elektroherd: Profis kochen auf Gasherden. Gasherde und –backöfen haben geringere Energiekosten, weil der Verbrauch der Hitze für das Kochen einfacher und gezielter eingesetzt werden kann. Dennoch musst du nicht gleich auf den Gasherd umrüsten, es gibt auch gute Energiespartipps für Elektroherde.
- Kleinster Topf: Wenn möglich, solltest du zum Kochen immer den kleinsten Topf verwenden und diesen genau auf die passende Herdplatte stellen. Ist der Topf nur 3 Zentimeter kleiner, gehen 30 % an Energie verloren. Eine wichtige Regel ist außerdem, dass die Topfunterseite eben sein sollte und der Topf gerade auf der Platte aufliegen muss.
- Deckel auf den Topf: Beim Kochen ohne Deckel verbrauchst du 3 Mal mehr Energie. Deswegen: Deckel drauf! So bleibt die Hitze im Topf und kann optimal verwendet werden.
- Wärme gut nutzen: Benutze möglichst kleine Wassermengen zum Kochen und schalte das Gerät frühzeitig ab, die Nachhitze der Platte reicht meist noch völlig aus. Genauso beim Backen: Etwa 10 Minuten vor Ende der Garzeit kann der Ofen ausgeschaltet werden.
- Schnellkochtopf: Bei Speisen, deren Zubereitung lange dauert, lassen sich mit dem Schnellkochtopf 50 % Energie sparen. Es wird Zeit und dadurch Strom gespart.
- Wasserkocher: Zum Erhitzen derselben Wassermenge braucht ein Wasserkocher weniger Energie als die Herdplatte. Auch spezielle Eierkocher sind sparsamer.
- Mikrowelle: Auch wenn der gesundheitliche Aspekt der Mikrowellenstrahlen umstritten bleibt, zum Erwärmen und Auftauen von Speisen braucht die Mikrowelle sehr wenig Energie. Bei kleinen Portionen benötigt der Umluftherd zum Aufwärmen dieselbe Energie wie die Mikrowelle.
- Backen ohne Vorheizen: Heize deinen Backofen nur vor, wenn es das Rezept verlangt. Ansonsten solltest du besser auf das Vorheizen verzichten. Heißluft-Backrohre brauchen ohnehin kein Vorheizen. Das spart Strom.
Waschen und Trocknen
Die Waschmaschine fällt mit 150 durchschnittlichen kWh Strom pro Jahr nicht so sehr ins Gewicht wie der Trockner mit zirka 300 – 400 kWh Strom pro Jahr. Ältere Geräte verbrauchen immer deutlich mehr. Achte daher beim Kauf eines Neugerätes unbedingt auf das Energielabel.
- Warmwasserversorgung: Viele Wasch- und Spülmaschinen können direkt an die Warmwasserversorgung und nicht an die elektrische Leitung des Haushalts angeschlossen werden. Möglich ist dies, wenn die Rohrleitungen nicht zu lang und die Maschinen dafür geeignet sind. Das spart Strom, vor allem, wenn das Warmwasser mit energieeffizienten Anlagen wie Solarkollektoren oder Wärmepumpen aufbereitet wird.
- Volle Maschine: Belade deine Maschine immer voll. Eine halbvolle Maschine benötigt denselben Energieaufwand zum Waschen der Wäsche. Auch die ½-Taste für eine teilbeladene Maschine erzielt keine wesentliche Einsparung und ist nur zu empfehlen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Dies gilt auch für Geschirrspüler.
- Waschtemperatur: Die heutigen Waschmittel sind so hoch entwickelt, dass die Wassertemperatur in der Maschine nicht mehr so hoch sein muss wie früher. Normal verschmutzte Wäsche wird bei 30 oder 40° sauber, stark verschmutzte bei 60°.
- Sparprogramm nutzen: Es zahlt sich aus, Energiesparprogramme zu wählen, selbst wenn der Waschvorgang länger dauert. Verzichte auf den Kochwaschgang und wann immer möglich auf die Vorwäsche, die einen Mehrverbrauch von 10 % benötigt.
- Schleudern: Benutze im Schleudergang die je nach Wäsche höchste zulässige Drehzahl, wenn du anschließend den Trockner benutzt. So ist die Wäsche weniger nass und der Trocknungsprozess im Trockner wird verkürzt.
- Regenwasser und Solaranlage: Über ein Vorschaltgerät kann die Waschmaschine an die Solaranlage angeschlossen werden. Das bringt Warmwasser. Der Kaltwasseranschluss kann an die Regenwassernutzung angeschlossen werden. Das spart Trinkwasser und Weichspüler, denn Regenwasser ist von Haus aus „weich“. Aufgrund weniger Verkalkung hat auch die Maschine eine längere Lebensdauer.
- Wäschetrockner: Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du die Wäsche an der Leine trocknen lassen. Wäschetrockner verbrauchen zirka 80 Euro Strom im Jahr. Falls du ein Gerät zum Trocknen brauchst, empfiehlt sich ein energiesparender Trockenschrank (braucht aber Platz und Zeit). Herkömmliche Trockner unterscheiden sich zwischen Ablufttrockner (ein Schlauch transportiert die Luft nach draußen) und Kondensationstrockner. Ablufttrockner benötigen dabei zirka 10 % weniger Strom. Es macht Sinn, das Trocknerprogramm über den Feuchtegrad der Wäsche zu steuern, so vermeidest du unnötige Trockenzeiten. Am wenigsten Strom brauchen Geräte mit Wärmepumpe oder Gasbetrieb.
- Ausschalten: Denk daran, auch die Waschmaschine, den Trockner oder den Geschirrspüler nach Beendigung des Gebrauchs auszuschalten. Ansonsten verbrauchen die Geräte im Stand-by-Modus zusätzlich Strom.
- Bügeln: Bügeln kann teuer werden, falls die Wäsche noch zu nass oder schon zu trocken ist. Zirka 1,3 kWh Strom werden beim Bügeln für 5 Kilo Wäsche verbraucht. „Bügelfeuchte Wäsche“ ist am leichtesten zu bügeln und eben auch am energiefreundlichsten. Schalte das Bügeleisen rechtzeitig ab und nutze die Restwärme. Wärmereflektierende Bügelbrettbezüge helfen auch beim Stromsparen.