Grillen im Garten oder auf der Terrasse gehört zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen. Sobald die Tage wärmer und länger werden, zieht es die Grillfans hinaus, um Fleisch, Würste und Gemüse auf den Rost zu legen.
Doch dieses Hobby – dem viele nicht nur im Sommer frönen – kann schnell zu Streitigkeiten mit den Nachbarn führen. Wer das vermeiden und stressfrei grillen möchte, sollte einige Dinge beachten, die die Grillsaison für alle Beteiligten einfacher machen.
Kein Gartengrill auf dem Balkon eines Mietshauses
Das Anheizen eines Gartengrills auf dem Balkon in einer Mietswohnung kann nicht mehr als vertragsmäßige Benutzung der Wohnung gesehen werden und ist daher verboten.
Durch das Grillen auf dem offenen Holzkohlefeuer entstehen unvermeidbar Rauch und Dunst, die zwangsläufig zu Belästigungen der Hausmitbewohner in der darüber liegenden Wohnung führen. Das Lesen des Mietvertrages schafft Abhilfe für alle jene, die nicht sicher sind, welche Grillaktivitäten erlaubt sind und welche nicht.
Ein Blick in die Hausordnung kann nicht schaden
Grundsätzlich ist das Grillen auf der Terrasse oder im Garten eines Hauses erlaubt, jedoch sollte vor dem Anheizen zuerst ein Blick in die Hausordnung geworfen werden. Indirekte Störfaktoren wie Rauch, Geruch und Lärm, der bis zu den Nachbargrundstücken reicht, sind allerdings untersagt, wenn sie das normale Maß überschreiten.
Dies muss dann schon eine enorme Belästigung für die Nachbarn sein – wie zum Beispiele eine extreme Rauchentwicklung, bevor diese mit einer Unterlassungsklage drohen können.
Laut dem Deutschen Mieterbund gibt es allerdings auch Ausnahmen, die das Grillen untersagen:
„Ist im Mietvertrag ausdrücklich das Grillen auf Balkon oder Terrasse verboten, müssen sich Mieter daran halten. Wer das Grillverbot missachtet, riskiert eine Abmahnung oder sogar die Kündigung (LG Essen 10 S 438/01).“
„Aber auch ohne entsprechende Regelung im Mietvertrag darf dann nicht gegrillt werden, wenn Rauch in Nachbarwohnungen zieht. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Grill auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten steht. Bei wesentlichen Beeinträchtigungen durch Ruß, Rauch oder dichten Qualm liegt eine Ordnungswidrigkeit vor, die mit einer Geldbuße geahndet werden kann.“
Nachtruhe beachten
Wenn sich die Grillparty bis in die Nacht hinzieht, dann ist darauf zu achten, den Lärmpegel gering zu halten und die Musik leise zu stellen. Die Nachtruhe beginnt um 22 Uhr und endet um sieben Uhr morgens.
Wer in dieser Zeit durch Lärm auffällt, kann von der Polizei verwarnt und bei Wiederholung mit einer Geldbuße bestraft werden. Wer trotzdem länger feiern möchte, der sollte seine Party an besten im Haus fortsetzen.
Brasilianisches Feuer und Backstreet Barbecue
Dass die Grill-Leidenschaft nicht vor den Grenzen Deutschlands Halt macht, ist klar. Auch Promis lieben es zu grillen, egal in welchem Teil der Welt sie leben. Ob sich alle an die Vorschriften halten, ist nicht überliefert, aber man sollte hoffen, dass die Grill-Profis wissen, was sie tun und ihre Nachbarn – sofern sie welche haben – nicht mit Rauch und Lärm belästigen werden. Eins steht jedoch fest: Die Grill-Promis nehmen das Thema Grillen ernst.
Wer jemals in einem brasilianischen Churrasco Steakhaus gespeist hat oder irgendwann in Brasilien war, wird sicher gemerkt haben, dass dieses Land auf sein BBQ stolz ist. Brasilianer werfen ihre großen Grills für fast jeden Anlass an – auch wenn es keinen gibt. Pokerspieler Felipe Ramos stammt aus Brasilien und ist nahezu ein Experte was Barbecue angeht.
Er benutzt traditionell Ziegelsteine oder Fässer, um das Fleisch zu grillen. Auf den Ziegelsteinen wird das Grillgut mit Holzkohle und Eukalyptus schnell gegrillt. In den Fässern nimmt man sich dafür mehr Zeit, dabei kommt es schon vor, dass ein ganzes Stück Fleisch über Nacht für den perfekten Genuss gegrillt wird.
Aber er ist nicht der einzige Barbecue-Verrückte, denn die Backstreet Boys planen einen Karrierewechsel und wollen ein Barbecue Restaurant eröffnen. Laut dem Klatschportal TMZ haben sich A.J. McLean, Howie D., Brian Littrell und Nick Carter den Namen „Backstreet Barbecue“ bereits schützen lassen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Sänger gut mit den Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen auseinandergesetzt haben.
Rücksichtnahme lohnt immer
Wie auch die Promis muss niemand auf seinen Grillabend mit Freunden oder Familie verzichten, aber es lohnt sich immer auch die rechtliche Seite zu kennen. Zudem hat das Gebot der Rücksichtnahme auf die Nachbarn immer hohe Priorität, um Ärger zu vermeiden.
Wer will schon gerne im Streit mit seinem Nachbarn leben? Wer sich nicht sicher ist, sollte am besten seinen Nachbarn die Grillparty ankündigen oder sie auch gleich einladen, dann wissen sie Bescheid und sie werden die Feier mit keiner Beschwerde oder Klage sabotieren.