Eine gute Methode, um mittel- und langfristig Geld zu sparen, ist der Umzug in eine günstigere Wohnung. Die Mietkosten übersteigen vor allem urbanen Gebieten teils deutlich den Bundesdurchschnitt von rund einem Drittel des Einkommens, damit gelten Mieter bereits als übermäßig belastet.
Doch vor der günstigeren Miete stehen zunächst einmal die Umzugskosten, gerade hier lauert eine nicht zu vernachlässigende finanzielle Belastung. Doch mit dem richtigen Know-How lässt sich auch beim Umzug richtig sparen.
Die Basics für den Umzug – Speditionen und Helfer aus dem Freundeskreis
Ist der Mietvertrag für die neue Wohnung unterschrieben, können die Umzugsplanungen begonnen werden. Idealerweise sollte es nicht zu einer Überschneidung beider Mietverträge kommen, doch in vielen Fällen lässt der Wohnungsmarkt wie zum Beispiel in Berlin solche Spekulationen nicht mehr zu. Ein kosteneffizienter Weg kann eine temporäre Untervermietung sein – dies sollte allerdings mit dem alten Vermieter abgesprochen sein.
Für den Umzugs sind Umzugskartons, Packband, Decken für empfindliche Gegenstände und ein Umzugswagen notwendig. In vielen Fällen kann sich auch eine kleine Sackkarre lohnen, diese macht gerade den Transport von Waschmaschinen deutlich leichter. Die höchsten Einzelposten kommen sicherlich beim Buchen einer Spedition auf die Kunden zu. Diese teurere Variante des Umzugs ist natürlich die verlässlichste und schnellste und die Möbel lassen sich zusätzlich versichern.
Doch nicht immer müssen gleich teure Speditionen gebucht werden, Umzugshelfer gibt es auch im Rahmen vieler Rehabilitationsprogramme. So wird der Umzug nicht nur günstiger, sondern hilft auch bei der Reintegration ehemaliger Suchtpatienten.
Die günstigste Alternative zur Spedition ist natürlich die Buchung eines eigenen Umzugswagens. Hierbei fällt zwar die Hilfe weg, doch mit einigen Freunden und einem gebuchten Kastenwagen lässt sich ein Umzug nicht nur während des Studiums stemmen. Außerdem wird der Umzug so gleich zu einer gemeinsamen Aktivität und die neue Wohnung lässt sich mit einem entspannten Abendessen zwischen Kartons einweihen.
Selbst beim Umzugsdatum lässt sich übrigens Geld sparen, denn zu Anfang und Ende des Monats sind Umzugsleistungen häufig teurer. Mitten im Monat, wenn weniger Andrang herrscht, sind auch Schnäppchen möglich. Verglichen werden sollten nicht nur die reinen Buchungskosten, sondern auch die Versicherungen der jeweiligen Anbieter – schließlich kann ein Umzug mit Unfall noch deutlich teurer werden.
Gut geschätzt, ist gut gespart
Ein sehr häufiger Fehler beim Umzug ist die falsche Einschätzung der eigenen Einrichtung. Meist wird überschätzt, wie viel Platz die Möbel tatsächlich auseinandergenommen einnehmen. Bei kurzen Distanzen lohnt sich häufig die wiederholte Fahrt mit einem kleineren Fahrzeug und ein großer Umzugswagen ist für eine Ein-Zimmer-Wohnung eher unnötig.
Nicht nur adäquates Abschätzen hilft beim Sparen, sondern auch radikales Aussortieren. Vor dem Umzug ist der beste Zeitpunkt, um alte CDs, DVDs und Bücher loszuwerden oder das altgediente Regal bei den Kleinanzeigen zu verkaufen oder zu verschenken. Alles, was nicht gebraucht wird, spart Zeit, Geld und Nerven bei den Helfern.
Wer daheim nicht über einen prall gefüllten Werkzeugkoffer verfügt, der kann sich Werkzeuge auch ausleihen. Für Möbel ist kaum mehr als ein Schraubendreher und ein Inbus-Satz vonnöten, wenn niemand aus dem Freundeskreis helfen kann, so verleihen auch viele Baumärkte Werkzeug.
Beim Preis von Umzugskartons ist es eigentlich viel zu schade, nur einmal umzuziehen. Der Preis lässt sich aber teils deutlich reduzieren, wenn die Kartons gebraucht erworben und anschließend weiterverkauft werden.
Auch alte Kartons von Drucker, Fernseher, etc. lassen sich prima für leichteres Transportgut zweckentfremden. Kartons können auch bei Läden aus der näheren Umgebung ergattert werden. Gerade Obstkisten wie die klassischen Bananenkartons sind eine prima Alternative für Kleinstgegenstände. Umzugsunternehmen vermieten in der Regel auch Umzugskartons.
Außerdem gilt beim Umzug zu beachten, dass die Kosten steuerlich geltend gemacht werden können. Die Aufwendungen fallen unter Werbungskosten, mit der Umzugskostenpauschale können auch Nebenaufwendungen für die Anzeigenschaltung oder Schönheitsreparaturen geltend gemacht werden. Voraussetzung für Letzteres ist aber ein Umzug aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen.
Ein frischer Start in der neuen Wohnung
Umzüge für größere Familien können durchaus um die 5.000,- Euro kosten, wenn auch die Planung aus der Hand gegeben wird. Natürlich gilt grundsätzlich, dass ein Umzug teurer wird, je mehr Arbeit ausgelagert wird. Daher sollten Umzugswillige vorher genau prüfen, wie viel wirklich professionell erledigt werden muss und wie viel Arbeit auch im Freundeskreis bleiben kann.
Doch natürlich ist es vor allem die Eigeninitiative, die Geld spart. Frühzeitiges Ausmisten, selbständige Akquise von Umzugskartons und platzsparendes Packen sind es, die auch aus einem größeren Umzug weniger Arbeit machen.