Das Mehrgenerationenhaus dient zum einen als Tagestreffpunkt sowohl junger als auch älterer Menschen. Zum anderen beinhaltet es eine dauerhafte Wohngemeinschaft mehrerer Generationen.
Als ein täglicher Treffpunkt dient das Haus der Wahrnehmung von speziellen Dienstleistungen und familienorientierter Aktivitäten für Menschen jeden Alters auf ehrenamtlicher Basis. Der Grundgedanke besteht darin, im Miteinander Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen. Vorrangig Gemeinden, kirchliche Organisationen oder private Initiativen zählen zu den Trägern dieser Art von Mehrgenerationenhaus.
Bundesweit bestehen mehr als 500 Mehrgenerationshäuser als Begegnungsorte mehrerer Generationen. Sie ermöglichen eine Stärkung der sozialen Infrastruktur vor Ort. Familien, Alleinstehende mit Kindern sowie pflegende Angehörige werden durch Angebote zur Kinderbetreuung, haushaltsnaher Dienstleistungen und zur Betreuung älterer Menschen entlastet. Ohne die Tätigkeit vieler Freiwilliger ist dieses Konzept allerdings nicht tragbar.
Gemeinsames Wohnen im Mehrgenerationenhaus wird in der Regel von Privatpersonen initiiert. Sie folgen einer jahrhundertealten Tradition des generationsübergeifenden Wohnens, das es heute vor allem noch im ländlichen Raum innerhalb eines Familienverbundes gibt.
Die Gründe, die zur stärkeren Hinwendung einer kollektiven Lebensgestaltung in einem Mehrgenerationenhaus führen, sind sehr unterschiedlich. Diese reichen von der reinen Wohn- und Zweckgemeinschaft bis zum Zusammenleben und gemeinsamen Wirtschaften fremder Personen. Einem Einzelnen oder der Gemeinschaft soll bei letzterem ein Lebensunterhalt gesichert werden.
In einem Mehrgenerationenhaus stehen Personen verschiedenen Alters jeweils eigene Wohneinheiten zur Verfügung. Weitere Räume beispielsweise Gemeinschaftsküche und Hobbyraum sowie Bad oder Sauna sind für die Gemeinschaft allgemein nutzbar.
Die Grünflächen- und Gartennutzung erfolgt miteinander nach festgelegten Regeln. Besonders Senioren fühlen sich bei dieser Wohnform sehr gut aufgehoben. Die Erleichterung des gemeinsamen Alltags und die jederzeitige Hilfe hat zur Folge, dass ein Umzug in ein Altersheim oft vermieden werden kann.