Dort, wo viele unterschiedliche Menschen aufeinander treffen, kann es zu verbalen Auseinandersetzungen und Konflikten kommen. Das trifft selbstverständlich auch auf die Nachbarn in einem Mietshaus zu. Je mehr Parteien in einem Mehrfamilienhaus zusammenleben, desto wahrscheinlich ist es, dass es zu einem Nachbarschaftsstreit kommt.
Den meisten Menschen dürfte bekannt sein, wie aus Banalitäten ein richtiger Nachbarschaftsstreit entstehen kann. Da hat das junge Pärchen, das kürzlich erst eingezogen ist, sich nicht an die Hausordnung gehalten und vergessen, das Treppenhaus zu wischen. Die ältere Dame, die nebenan wohnt, beobachtet alles ganz genau und wartet nur darauf, bis sie das junge Pärchen antrifft und ermahnen kann.
Und dann gibt es noch die Familie mit den drei kleinen Kindern, die direkt über der Seniorin wohnt. Ständig springen die Kinder in der Wohnung herum, kreischen oder rennen über die frisch bepflanzten Blumenbeete, obwohl sie die Kinder bereits öfters belehrt hat.
Unter solchen Voraussetzungen ist ein Nachbarschaftsstreit praktisch schon vorprogrammiert. Die Mutter der Kinder gießt ihre Balkonblumen immer genau dann, wenn die ältere Dame unter ihr auf dem Balkon ihren Kaffee trinkt. Die alleinstehende Seniorin denkt, dass die anderen sie aus dem Mietshaus heraus jagen wollen und sie deswegen so verärgern. Aber das lässt die alte Dame sich nicht gefallen.
So oder ähnlich trägt sich ein Nachbarschaftsstreit zu. Heutzutage treten Konflikte auf, die es früher nie gegeben hätte. Da funktionierte das Zusammenleben in einem Mehrfamilienhaus einfach viel besser und die Nachbarn halfen einander. Ziehen heute neue Mieter in ein Mehrfamilienhaus ein, so stellen diese sich nur selten bei den neuen Nachbarn vor.
Oftmals kennen sich nicht einmal mehr alle Mieter, die auf einer Etage wohnen. Meistens begegnen sich die Nachbarn im Treppenhaus und halten vielleicht gerade mal Small-Talk. Grund für diese Situation ist, dass das Wohnen zunehmend anonymer wird.